Häufige Fragen (FAQ)

Projekt

Worum geht es bei der Handball-Akademie Frauen?

Mit der neuen Handball-Akademie Frauen fördert der SHV die talentiertesten Spielerinnen durch Toptrainer unter professionellen Bedingungen und bildet sie ganzheitlich aus, um so langfristig mit der Frauen-Nationalmannschaft den Anschluss an die Weltspitze herzustellen. In der Akademie ist Leben, Sport und Ausbildung in unmittelbarer Nähe möglich.

Gibt es vergleichbare Konzepte, die bereits umgesetzt werden?

In der Niederlande gibt es bereits sein 2006 ein sehr erfolgreiches Referenzprojekt, welches jedes Jahr viele talentierte, technisch und athletisch top ausgebildete Spielerinnen hervorbringt. Wir stehen im Austausch mit dem niederländischen Handball-Verband und profitieren von dessen Erfahrungen. Die Suisse Handball Academy der Männer in Schaffhausen, die Akademie der Frauen des Schweizerischen Fussballverbands und die Hockey-Academy des EV Zugs sind ähnliche Projekte, mit welchen wir uns laufend austauschen um die besten Voraussetzungen für unsere spezifischen Bedürfnisse zu schaffen.

Inwiefern wird mit den Vereinen zusammengearbeitet?

Das Konzept der Akademie sieht vor, dass die Spielerinnen von Montag bis Freitag in der Akademie trainieren, Freitagabend das Vereinstraining absolvieren und am Wochenende mit dem Verein an der nationalen Meisterschaft teilnehmen. Die Zusammenarbeit mit den Vereinen ist deshalb sehr wichtig und zentral. Geplant ist neben einem regelmässigen Austausch mit den Vereinsverantwortlichen auch ein Know-how-Transfer beispielsweise bezüglich neuester Erkenntnisse aus den Trainingswissenschaften, etc. Die Spielerin soll während ihren vier Jahren an der Akademie einen grossen Beitrag am Erfolg ihrer Vereinsmannschaft haben. Sie soll ihre technisch und athletisch gewonnenen Fähigkeiten im Spiel anwenden und in Sachen Wille, Disziplin und Engagement als Vorbild für andere stehen.

Spielerinnen

Wer wird an der Akademie trainieren?

Die Akademie kann maximal 16 Spielerinnen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren aufnehmen. Parallel zum Sport absolvieren die Athletinnen eine Berufslehre oder das Gymnasium. Die Selektion findet circa ein Jahr im Voraus statt.

Muss eine Akademie-Spielerin zwingend die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen?

Als nationales Leistungszentrum mit Ziel, die Schweizer Frauennationalmannschaft langfristig zu stärken, müssen die Akademie-Spielerinnen auch für die Schweizer Nationalmannschaft spielen können. Von daher müssen sie die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen oder der Prozess dafür muss bereits angestossen sein.

Wo werden die Akademie-Spielerinnen wohnen?

Die Spielerinnen werden bei Gasteltern in der Umgebung des OYM untergebracht. Diese Unterkunftsform hat sich bereits beim der Hockey-Academy des EV Zugs sehr bewährt. In einem zweiten Schritt werden für ältere Akademie-Spielerinnen auch Wohngemeinschaften möglich sein, die in unmittelbarer Nähe zum OYM entstehen.

Ausbildung

Welche Ausbildungen sind in der Akademie möglich?

In Zusammenarbeit mit der Sportmittelschule Engelberg und dem ehemaligen Vinto kann das OYM College auf langjährige Erfahrung bei der Zusammenarbeit mit Spitzensportlern verweisen. An der Akademie kann eine KV-Lehre oder die Matura mit Schwerpunkt Wirtschaft und Recht abgeschlossen werden. Weitere Informationen unter www.oym-college.ch.

Kann ich ein anderes Schwerpunktfach wählen als Wirtschaft und Recht, respektive kann ich eine andere Lehre als das KV machen?

An der Akademie gestaltet sich der Wochenplan so, dass optimale Bedingungen für die sportliche Entwicklung herrschen. Die Ausbildung nimmt somit Rücksicht auf Trainings, Spiele und Nationalmannschaftslehrgänge. Um diese idealen Bedingungen zu ermöglichen, wird der Wochenplan der sportlichen Belastung angepasst. Als Einschränkung kann die Akademie nur Wirtschaft und Recht, respektive das KV anbieten. Weitere Informationen unter www.oym-college.ch.

Wie sieht eine Klasse am OYM College aus?

Als Handball-Akademie haben wir die Möglichkeit das OYM College zu nutzen. Dort absolvieren auch viele andere Sportler aus unterschiedlichen Sportarten ihre Ausbildung. Es wird keine klassischen Klassenverbunde geben, sondern individuelle Lerngruppen.

Was passiert, wenn ich schulische Probleme habe?

Das Konzept der Handball-Akademie beruht auf den beiden Säulen: Spitzensport und Ausbildung. Wer in der Schule keine Leistung zeigt, kann auch nicht in der Akademie bleiben. Wir unterstützen jede Athletin individuell damit alle Ziele, sportlich sowie auch beruflich, möglichst erreicht werden.

OYM Kompetenzzentrum

Was ist das OYM?

OYM steht für «on your marks», was auf Deutsch «auf die Plätze» bedeutet. Es ist ein Kompetenzzentrum in Cham, das eine hochspezialisierte Athletikinfrastruktur, modernste Sport-Performanceflächen und interdisziplinäre Forschung unter einem Dach vereint. Zusammen mit dem OYM College, das seine Unterrichtsräume ebenfalls im selben Kompetenzzentrum hat, bietet das OYM perfekte Bedingungen für unseren Akademie-Betrieb. Details unter www.oym.ch.

Wer steht hinter dem OYM?

Das Unternehmen wird als Aktiengesellschaft (OYM AG) geführt, die in 100-prozentigem Besitz des Verwaltungsratspräsidenten Hans-Peter Strebel ist.

Warum wird die Handball-Akademie im OYM sein?

Das OYM bietet uns optimale Bedingungen, um unsere Athletinnen umfassend auszubilden. Die Infrastruktur ist auf internationalem Top-Niveau, die Zusammenarbeit mit dem Health- und Athletik-Team ist hervorragend. Einzigartig ist die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis an einem Ort. Zudem können wir die vielseitigen Synergien nutzen, die durch die parallele Führung der Hockey-Academy des EV Zug entstehen.

Finanzierung

Wie finanziert sich die Handball-Akademie?

Die Handball-Akademie ist in Form einer GmbH organisiert. Sie hat unterschiedliche Einnahmequellen. Ein Teil wird durch den SHV abgedeckt, ein weiterer Teil wird durch Sponsoren und Gönnerbeiträge finanziert. Durch die neuen Strukturen als nationales Leistungszentrum entstehen zudem Möglichkeiten, von der Swiss Olympic Nachwuchsförderung, von J+S und weiteren Institutionen zu profitieren. Ein Selbstanteil bleibt jedoch dennoch für jede Athletin übrig. Ansonsten könnte das Konzept nicht umgesetzt werden.

Welche Kosten kommen auf die Akademie-Spielerinnen zu?

Der Betrieb der Akademie kann nicht ohne einen Selbstanteil der Spielerinnen finanziert werden. Die Selbstbeteiligung beträgt 12’000 CHF pro Saison. Darin enthalten sind die Unterkunft, Verpflegung, Athletik-Tests, präventive Behandlungen und professionell geführte Handball-Trainings sowie das OYM College.

Wie kann ich die Finanzierung der Handball-Akademie unterstützen?

Wir freuen uns über jede Unterstützung, egal in welcher Höhe. Unternehmen können sich gerne direkt an Simona Cavallari (simona.cavallari@handball.ch) wenden. Zudem kann die Frauenhandball-Bewegung des SHV über das Gönnergefäss «Family&Friends des Frauenhandballs» unterstützt werden (weitere Informationen).

Planung und Verletzungen

Über welchen Zeitraum wird mit den Spielerinnen geplant?

Mit Akademie-Spielerinnen machen wir eine Langzeitplanung über die gesamte Akademie-Zeit sowie auch eine regelmässige Potenzial-Abschätzung und -Orientierung bezüglich weiterer Möglichkeiten nach der Akademie. Dabei ist uns bewusst, dass eine Athletin auch mal aufgrund einer Verletzung ausfallen kann. In einem solchen Fall wird die Spielerin unter professionellsten Bedingungen direkt im OYM betreut und absolviert dort das Rehabilitationsprogramm.

Was passiert, wenn sich eine Spielerin schwer verletzt?

Grundsätzlich machen wir eine langfristige Planung mit den Akademie-Spielerinnen. Das heisst, auch wenn eine Verletzung passiert, muss die Akademie nicht verlassen werden. Im Gegenteil: Wir wollen die Spielerin optimal betreuen und möglichst rasch wieder fit machen.

Wie werden die Akademie-Spielerinnen medizinisch versorgt?

Das OYM ist hervorragend im Health Management Bereich aufgestellt, auf welches wir Zugriff haben. Mindestens einmal pro Woche werden wir im Bereich der Prävention arbeiten. Bei Notfällen können wir auf ein sehr gutes Ärztenetz, gesteuert über das Zuger Kantonsspital, zugreifen.

Was passiert, wenn sich eine Spielerin am Wochenende bei ihrem Verein verletzt?

Beim Training und beim Spiel mit dem Verein sind für die Erstversorgung die entsprechenden Physios/Ärzte der Mannschaft zu konsultieren. Die Verletzung muss umgehend der Akademie mitgeteilt werden, damit die Weiterbehandlung sofort angegangen werden kann.

Selektion

Wie läuft die Selektion der Akademie-Spielerinnen ab?

Die erste Ebene sind die Regionalauswahlen, welche durch unser Experten-Team beobachtet und analysiert werden. Nach Absprache mit den Regionalauswahl-Trainern und weiteren Verantwortlichen wird im Experten-Team eine Liste mit «Talents» definiert. Diese Spielerinnen werden persönlich angegangen, damit das Konzept nochmals genau vorgestellt werden kann und individuelle Fragen dazu besprochen werden können. Wenn sich die Spielerin in unserem Konzept wiederfindet, wird sie zum Selektionslehrgang eingeladen. Nach dem Selektionslehrgang wird eine klare Entscheidung bezüglich Aufnahme gefällt.

Wer steht hinter dem «Experten-Team»?

Das Experten-Team besteht aus den Frauen-Nationaltrainern (U16-/U18-/U20-/A-Team) und den Verantwortlichen der Handball-Akademie (Projektleiterin Akademie, Chef Leistungssport SHV).

Wie kann ich mich um einen Akademie-Platz bewerben?

Grundsätzlich kann man sich nicht selbst um einen Platz bewerben. Man kann aber sein Interesse, respektive das Interesse einer Spielerin und ihre Motivation gerne mitteilen um sicher zu gehen, dass wir diese Athletin im Experten-Team analysieren und über einen längeren Zeitraum beobachten. Wir schätzen den Austausch mit Vereinsverantwortlichen und wünschen uns eine offene Kommunikation.

Akademie-Staff

Wer wird die Akademie leiten?

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Akademie-Leitung und Akademie-Training. Während der Akademie-Leitung vor allem die Funktion einer Koordinationsstelle, Ansprechperson und Organisationsverantwortung zukommt, ist der Akademie-Cheftrainer für den Trainingsbetrieb, die Trainingsinhalte und sportliche Entwicklung der Spielerinnen verantwortlich.

Wer wird Akademie-Trainer?

Unser A-Nationaltrainer, Martin Albertsen, wird ab August 2020 Cheftrainer der Akademie (weitere Informationen).

Wer ist sonst noch an der Akademie beschäftigt?

Die 100-Prozent-Stelle als Akademie-Trainer beinhaltet auch die Funktion als Nationaltrainer Frauen. Zur Entlastung und Unterstützung des Akademie-Trainers sind auch ein Assistenztrainer und ein Torhüterinnentrainer vorgesehen. Ausserdem gibt es die Stelle der Akademie-Leitung.

Ziele und Zeitplan

Welche Ziele verfolgt der SHV mit der Handball-Akademie?

Als Fernziel möchten wir mit der Frauen-Nationalmannschaft den Anschluss an die Weltspitze herstellen und uns regelmässig für Grossanlässe (EM, WM, Olympia) qualifizieren. Dafür brauchen wir Spielerinnen, die auf den Handball setzen, langfristige Karriere planen und die den Mut haben, sich auch international bei einem Top-Team durchzusetzen. Dafür müssen wir unsere Athletinnen sehr gut vorbereiten; technisch, athletisch, mental. Bei einem Wechsel in eine ausländische Topliga werden wir die Spielerin aktiv unterstützen. Dadurch wird auch der Frauenhandball in der Schweiz ganz allgemein an Attraktivität gewinnen.

Wann startet die Handball-Akademie?

Im Sommer 2020 starten wir mit der neuen Handball-Akademie. Der Start wird sich nach dem Schulstart am OYM College richten, damit alle Sportler gleichzeitig in die neuen Strukturen eingeführt werden. Die Vorbereitungsphase über den Sommer (Juni/Juli) wird von den Spielerinnen jeweils in ihrem Verein bestreiten.

Wann werden die ersten Akademie-Spielerinnen bekannt gegeben?

Die ersten Spielerinnen sind bereits bekannt und werden auf unserer Website vorgestellt (weitere Informationen).

Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.

Schweizerischer Handball-Verband ,
Tannwaldstr. 2, 4600 Olten
Tel +41 31 370 70 00 -
shv-fsh@handball.ch


Zum Seitenanfang